„Wenn du gehst,
ruinier ich dich“

„Wir brauchen doch
nur uns“

„40 % der Frauen erleben
psychische Gewalt“

„Du spielst nach
meinen Regeln“

„Gib mir
dein Handy“

„40 % der Frauen erleben
psychische Gewalt“

Weil es Zeit ist

Gemeinsam gegen psychische Gewalt

„Ein Mensch kann einen anderen tatsächlich durch fortgesetztes seelisches Quälen vernichten, was man mit Fug und Recht ‚psychischen Mord‘ nennen kann.“

Marie-France Hirigoyen

Gewalt hat viele Facetten und die unterschiedlichen Formen sind eng miteinander verwoben. In der Öffentlichkeit wird häufig nur physische und sexuelle Gewalt thematisiert. Seelische oder psychische Gewalt in zwischenmenschlichen Beziehungen bleibt meist im Verborgenen. Dabei hinterlässt sie genauso schmerzhafte Spuren – diese sind nur nicht sofort sichtbar.

Täter sind häufig die Partner, aber nicht ausschließlich. Auch am Arbeitsplatz, im Freundeskreis, in der Familie oder in anderen sozialen Nahräumen wie in Vereinen kommt psychische Gewalt vor.

Egal wo es passiert, du bist niemals dafür verantwortlich und hast das Recht auf einen respektvollen, wertschätzenden Umgang! Hier findest du Anlaufstellen, die dir helfen können. 

Seelische Gewalt beginnt oft schleichend und steigert sich dann langsam. Eine Grenzüberschreitung hier, eine Demütigung da und langsam setzt sich die Gewaltspirale in Bewegung.

Natürlich können in einem Streit auch Sätze fallen, die nicht in Ordnung sind und für welche die Streitenden sich im Nachhinein entschuldigen. Täter psychischer Gewalt gehen jedoch strategisch, gezielt und wiederholt vor.

Je mehr die Macht des Täters zunimmt, desto mehr nimmt deine Selbstbestimmtheit und dein Selbstwertgefühl ab – mit gravierenden Folgen.

Emotionale Gewalt kann das Eintrittstor für physische oder sexuelle Gewalt sein. Das muss nicht der Fall sein. Seelische Gewalt alleine reicht aus, um schwerwiegende psychische und physische Folgen zu verursachen.

Diese reichen von sozialem Rückzug, Angstzuständen, Resignation, Schlafstörungen, Panikattacken, Depression bis hin zu Suizidgedanken. Auch psychosomatische Beschwerden oder posttraumatische Belastungsstörungen können die Folge sein. Wenn du Hilfe brauchst, kannst du dich an diese Anlaufstellen wenden.

Wie erkenne ich psychische Gewalt?

Es gibt viele Facetten psychischer Gewalt, die in Kombination oder auch einzeln auftreten können. Ziel ist es, dich einzuschüchtern, zu manipulieren, zu kontrollieren oder zu isolieren.

Durch die immer wiederkehrenden verbalen Attacken und manipulativen Verhaltensmuster verlierst du nach und nach dein Selbstwertgefühl, hast Angst und stellst deine eigene Wahrnehmung zunehmend in Frage.

Kontrolle/Macht

„Ich muss immer alles so machen, wie er es will. Fragen – fragen – und nochmal fragen, alles muss nach seinen Regeln ablaufen. Ich traue mich nicht mehr mein Leben zu leben. Er hat es sich zum Ziel gesetzt, die absolute Kontrolle über mich auszuüben. Einfach über alles, was ich denke, fühle, tue. Er hat mir alles genommen und mich so verändert, wie er mich haben will. Wie ich mich fühle, ist ihm egal.“

Entscheidungen werden für dich getroffen; dir wird gesagt, was du machen, anziehen, denken sollst.

Oft und grundlos wird dir misstraut; dir wird Untreue vorgeworfen oder dass du mit anderen flirtest; dein Partner ist maßlos eifersüchtig.

Ständige Kontrollanrufe; du wirst persönlich oder über das Smartphone verfolgt (auch Stalking genannt).

Du hast kein eigenes Bankkonto oder keinen Zugriff auf das gemeinsame Konto; deine Rechnungen von Einkäufen werden penibel kontrolliert; du musst um Geld bitten.

Du hast immer das Gefühl, um Erlaubnis fragen zu müssen; wenn du rausgehen willst, lügst du vorsichtshalber und hast ständig Angst.

Entwertung/Herabsetzung

„Mein Selbstwert wird täglich kleiner. Ich kann nichts richtig machen, immer bin ich schusselig oder dumm. Ich bin zu schwach, zu blass im Gesicht, ich bin ihm zu uncool, meine Haare sind zu ‚normal‘. Indem er mich abwertet, regelrecht entwertet, wertet er sich auf. Er ist respektlos – er beschimpft mich unter der Gürtellinie.“

Du wirst angeschrien, beschimpft, mit erniedrigenden Spitznamen bedacht und mit Flüchen herabgesetzt.

Deine Ideen und Gedanken werden ständig abgelehnt und klein geredet; deine Meinung zählt nicht oder wird ignoriert; du bist verunsichert und geschwächt.

Alles was du machst, ist nicht gut genug; du wirst dauernd kritisiert.

Deine Erfolge werden klein geredet; du wirst als unfähig und zu dumm bezeichnet.

Entwertung/Herabsetzung

„Mein Selbstwert wird täglich kleiner. Ich kann nichts richtig machen, immer bin ich schusselig oder dumm. Ich bin zu schwach, zu blass im Gesicht, ich bin ihm zu uncool, meine Haare sind zu ‚normal‘. Indem er mich abwertet, regelrecht entwertet, wertet er sich auf. Er ist respektlos – er beschimpft mich unter der Gürtellinie.“

Du wirst angeschrien, beschimpft, mit erniedrigenden Spitznamen bedacht und mit Flüchen herabgesetzt.

Deine Ideen und Gedanken werden ständig abgelehnt und klein geredet; deine Meinung zählt nicht oder wird ignoriert; du bist verunsichert und geschwächt.

Alles was du machst, ist nicht gut genug; du wirst dauernd kritisiert.

Deine Erfolge werden klein geredet; du wirst als unfähig und zu dumm bezeichnet.

Soziale Isolation

„Ich muss immer um Erlaubnis fragen, wenn ich meine Freundinnen und Freunde treffen möchte. Obwohl wir zugesagt haben, kommt er einfach nicht mit, wenn wir beide eingeladen sind – meinen Freundeskreis redet er schlecht. Wegen seiner Eifersucht verzichte ich lieber auf soziale Kontakte, dem Frieden zuliebe, um ihn nicht zu kränken. Jeder Tag wird zur Herausforderung, nur um nicht den nächsten Streit auszulösen.“

Du musst ihm dein Handy überlassen; es muss immer entsperrt sein; Treffen werden ungefragt abgesagt; Treffen mit Freunden, Freundinnen oder der Familie werden dir verboten.

Du wirst eingesperrt oder gezielt ausgesperrt; dir werden (Auto)Schlüssel weggenommen, um dich am Weggehen zu hindern.

Deine Kontakte und Treffen werden hinterfragt („Wir brauchen doch nur uns“); dein Freundeskreis oder deine Familie werden schlecht geredet oder als schlechter Einfluss dargestellt.

Öffentliche Erniedrigung

„Ich bin ein Nichts, ich kann eh nichts, kann nie etwas richtig sagen, also bin ich still – traue mich eh nichts mehr zu sagen. Ich verstumme regelrecht im Beisein von Freundinnen und Freunden oder Familie, weil ich genau weiß, dass ich sonst zu Hause wieder blöd hingestellt und abgewertet werde. Sage ich dennoch etwas, wird es so gedreht, dass ich ihn schlecht darstellen wollte.“

Du wirst bewusst in der Öffentlichkeit erniedrigt, lächerlich gemacht; dir wird gesagt, dass du nichts richtig machst.

Es werden Witze über dich gemacht; du wirst mit erniedrigenden Spitznamen bedacht; dein Aussehen wird offen kritisiert und lächerlich gemacht.

Du wirst angeschrien und beleidigt; dieses respektlose Verhalten mindert deinen Selbstwert und signalisiert dir, dass du nichts wert bist.

Öffentliche Erniedrigung

„Ich bin ein Nichts, ich kann eh nichts, kann nie etwas richtig sagen, also bin ich still – traue mich eh nichts mehr zu sagen. Ich verstumme regelrecht im Beisein von Freundinnen und Freunden oder Familie, weil ich genau weiß, dass ich sonst zu Hause wieder blöd hingestellt und abgewertet werde. Sage ich dennoch etwas, wird es so gedreht, dass ich ihn schlecht darstellen wollte.“

Du wirst bewusst in der Öffentlichkeit erniedrigt, lächerlich gemacht; dir wird gesagt, dass du nichts richtig machst.

Es werden Witze über dich gemacht; du wirst mit erniedrigenden Spitznamen bedacht; dein Aussehen wird offen kritisiert und lächerlich gemacht.

Du wirst angeschrien und beleidigt; dieses respektlose Verhalten mindert deinen Selbstwert und signalisiert dir, dass du nichts wert bist.

Drohungen/Nötigung

„Durch sein ‚Nichts-Sagen‘, sein Stillschweigen droht er mir auf subtile Weise mit Liebesentzug und narzisstischer Kälte. Ich muss fuktionieren: Wenn der Spiegel nicht sauber genug geputzt ist, muss ich solange putzen, bis es ihm passt – Zuckerbrot und Peitsche.“

Dir wird mit physischer Gewalt oder anderen Konsequenzen gedroht, solltest du etwas nicht richtig machen, Hilfe suchen oder mit anderen über die Situation sprechen; du leidest unter Angstzuständen.

Du musst nach seinen Regeln spielen; dir wird gesagt, dass du es alleine sowieso nicht schaffst.

Schuldzuweisungen

„Er ist nie an etwas Schuld – in seiner Gedankenwelt trage ich Schuld an allem. Da er unfehlbar ist (in seiner Welt), sind alle anderen verantwortlich – nur er nicht.“

Du bist schuld an seinen schlechten Gefühlen, seinem negativen Verhalten und seinen Verfehlungen.

Du bist verantwortlich dafür, wenn er dich schlecht behandelt („So wie du dich verhältst, kann ich gar nicht anders“).

Wenn du etwas ansprechen willst, verdirbst du nur die Stimmung; sollte die Beziehung in die Brüche gehen, dann nur durch dein Verhalten.

Schuldzuweisungen

„Er ist nie an etwas Schuld – in seiner Gedankenwelt trage ich Schuld an allem. Da er unfehlbar ist (in seiner Welt), sind alle anderen verantwortlich – nur er nicht.“

Du bist schuld an seinen schlechten Gefühlen, seinem negativen Verhalten und seinen Verfehlungen.

Du bist verantwortlich dafür, wenn er dich schlecht behandelt („So wie du dich verhältst, kann ich gar nicht anders“).

Wenn du etwas ansprechen willst, verdirbst du nur die Stimmung; sollte die Beziehung in die Brüche gehen, dann nur durch dein Verhalten.

Manipulation

„Jahrelang wird dir gesagt, du bist nicht gut genug, nicht schön genug, nicht schlau genug, nicht smart genug, …. bis ich es selber geglaubt habe.“

Du wirst in der Öffentlichkeit als verrückt dargestellt; dein Umfeld wird gegen dich aufgehetzt.

Deine Wahrnehmung wird als unwahr dargestellt; durch die gezielte Täuschung zweifelst du an deiner eigenen Wahrnehmung.

Du wirst als verrückt bezeichnet; dir wird gesagt, du bist nicht normal; dir wird eine Therapie angeraten.